Interlaken | 30. August 2023
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Sackgeld Job Projekt für Jugendliche

Eigentlich sind in der Schweiz die Jugendlichen in einer komfortablen Situation. Gemäss dem Lehrstellenbarometer des Bundes kommen auf 78'000 interessierte Jugendliche 81'500 Lehrstellen.
Eine Kooperation von KMU Interlaken mit Präsident Patrick Gurtner, Initiant Luli Rexhepi, Rexhepi AG Interlaken, und OKJA Stellenleiter Martin Leuenberger (vlnr).
Eine Kooperation von KMU Interlaken mit Präsident Patrick Gurtner, Initiant Luli Rexhepi, Rexhepi AG Interlaken, und OKJA Stellenleiter Martin Leuenberger (vlnr).Foto: zvg

Für die Lehrbetriebe ist diese Situation nicht sehr erfreulich, wie die Sackgeld Job Börse in einer Medienmitteilung schreibt. Noch gibt es zwar keine verlässlichen Zahlen darüber, wie viele Lehrstellen tatsächlich unbesetzt geblieben sind. Fest steht aber: Viele Betriebe müssen ohne Lehrling auskommen und das hat direkt Auswirkungen auf die Anzahl Fachkräfte. Pensionierte werden nicht mehr ersetzt.

«Die Berufswahl wird stark von den Eltern beeinflusst», behauptet Luli Rexhepi, Initiant Sackgeld Job und Inhaber Rexhepi AG. Denn Studien zeigen auf, dass der gesellschaftliche Druck hoch ist, auf eine akademische Laufbahn zu setzen. Ein potenzielles Problem sei auch bei den Lehrpersonen der Oberstufe zu suchen: «Die Wenigsten sind einmal Lehrlinge gewesen und können deshalb vielleicht die Begeisterung für eine Lehre nicht so richtig vermitteln.»

Umso mehr sei es erfreulich, dass die Schulen in Interlaken das Projekt mitunterstützen. Wesentlich unterstützt sei er bisher von der offenen Kinder- und Jugendarbeit Region Jungfrau geworden. «Aus der Sicht der Jugendarbeit alarmierend ist die Tatsache, dass die Schwelle nur schon eine Schnupperlehrstelle zu finden, recht hoch ist. Nicht selten gibt es Jugendliche, die bereits mehrere Absagen nach Bewerbungen nur schon für eine Schnupperlehre erhielten» erzählt Martin Leuenberger, Stellenleiter der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Region Jungfrau (OKJA).

Nun sei man auf der Suche nach weiteren Handwerksbetrieben, welche an diesem langfristig angedachten Projekt mitmachen. Umso erfreulicher sei es, dass der Verein KMU Interlaken das Projekt unterstützt und ihre Mitglieder motiviert, Sackgeld Jobs anzubieten. So meint Präsident Patrick Gurtner: «Die Wirtschaft schätzt Mitarbeiter und Führungspersonen, welche den Weg über eine Lehre eingeschlagen haben. Das duale Bildungssystem bringt den unbezahlbaren Mehrwert der praktischen und theoretischen Ausbildung. Die begleitende oder nachträgliche Berufsmaturität öffnet den jungen Fachkräften alle akademischen Türen, sie bringen aber den Vorteil der Arbeitserfahrung mit. Diese Voraussetzungen werden von den Unternehmungen deutlich wahrgenommen. Fazit: Eine Lehre zahlt sich mehrfach aus, auch wenn man eine akademische Laufbahn einschlagen will!»

Die Gelegenheit, Einblick in einen Handwerksberuf zu gewinnen, ist nun lanciert, und die Jugendlichen erhalten ab Mitte September die Möglichkeit, sich online für Sackgeld Jobs bei den Mitwirkenden Unternehmen anzumelden.